EIN RÜCKBLICK AUF DEN RETREAT SOMMER 2023
Das “Mas de la Cigale”, war vor langer Zeit ein Weingut in der Camargue und wurde vor Jahren von Vorbesitzern umgestaltet. Heute ist es ein geräumiges Wohnhaus in einem wunderschönen Pinienhain mit großer Terrasse, Pool und Pferdestall.
In der Nähe liegen die Städte Les Saintes-Maries-de- la Mer und Aigues Mortes. Zu den Stränden am Mittelmeer fährt man kaum mehr als eine Viertelstunde.
Die Camargue kennen wir sehr gut; seit über 30 Jahren ist die südfranzösiche Region im Rhônedelta unser Reiseziel.
Im Januar 2021 haben mein Mann und ich das Mas de la Cigale entdeckt, es stand zum Verkauf. Seit Juni 2021 können wir das Mas unser Eigentum nennen.
Es heißt so, weil es in seinem Pinienwald die Zikaden beherbergt, die überall da leben und den ganzen Sommer über singen.
Da unser “ Mas de la Cigale” recht abgeschieden liegt, fernab von Geschäften, Kneipen und Restaurants kam das “Retreat en Camargue🌞🦩“ schon mal nicht für Party People in Frage.
Ich dachte an eine kleine Gruppe, die zusammen turnt, Atemübungen machen möchte und sich zum Essen trifft. Dazwischen entspannte Nachmittage am Pool, Ausflüge an den Strand, in die Stadt, oder ganz einfach “Zeit für sich“.
Erfahrungen in dieser Richtung durfte ich bereits machen: Mehrere Gesundheits-Wochenenden in der Villa PAN in Germersheim, für eine kleine Gruppe, die ich als Heilpraktikerin und Pilateslehrerin von Freitag bis Sonntag betreute, sowie als Leiterin eines Pilates-Seminars auf der griechischen Insel Corfu.
Als Heilpraktikerin und Bewegungstherapeutin mit den Schwerpunkten Pilates, Spiraldynamik®, Massagen, Darmgesundheit und Ernährung hatte ich vor, die Dinge, die ich sehr gern mache und die mich am allermeisten interessieren, auch in Südfrankreich anzubieten.
Ein Newsletter wurde verschickt, sowie ein Facebook-Post gemacht, mit Informationen zum “Retreat en Camargue 🌞🦩“ in der wunderschönen Landschaft des Rhône-Deltas.
Somit war das Retreat eine schöne und auch schon durchgeplante Idee, die dann Anfang Juli 22 Wirklichkeit wurde: Die ersten Gäste hatten sich tatsächlich angesagt! Jetzt hieß es für mich: „Mal sehen ob das so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe…“
Drei Frauen wollten zusammen eine Woche hier bei uns in der Camargue verbringen und es sich gut gehen lassen. Annett brachte ihre Freundin Corinna mit, zusätzlich reiste Ulrike alleine an.
Auf jeden Fall sind sie meine “Ur-Gruppe”, die Premierengäste…und ich konnte feststellen, dass mein Projekt “Retreat en Camargue🌞🦩” gut umsetzbar ist und dies offensichtlich auch erfolgreich!
Tagesprogramm und Wochenplan, anfangs graue Theorie auf dem IPad, sollten die Teilnehmer:innen eine schöne Balance finden zwischen Gruppenaktivitäten und Zeit für sich selbst. Und siehe da: Mein Plan war gut umsetzbar und wurde gern angenommen, was mich natürlich nach ein paar Tagen in der ersten Phase erleichtert aufatmen lies.
Doch was machen wir eigentlich den ganzen Tag? Immer turnen, nur gesund essen? Hier kommt für alle, die es interessiert, eine Beschreibung des typischen Retreat-Tages.
Zuvor sei noch gesagt, dass ein “Retreat en Camargue” von Samstag bis zur Abreise am nächsten Samstag dauert.
Von Sonntag bis Freitag dauert das Wochenprogramm.
Es wird ausschließlich selbst gekocht und die verarbeiteten Lebensmittel sind von Bioqualität, regional ( wenn möglich, dann beides ), sowie frei von Gluten und Kuhmilchprodukten.
Das heißt im Prinzip, dass weder Brot, Nudeln, Kuchen oder Süßes auf dem Speiseplan stehen. Sämtliche Milchprodukte stammen ausschließlichen Schaf oder Ziege aus einer nahe gelegenen Käserei.
Eine Woche ohne Spaghetti und Brot vom Bäcker, ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung.
Beim Kochen orientiere ich mich an den Rezepten von Ottolenghi und den wunderbaren Kochbüchern von Anna Jones.
Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, ist die Küche vegetarisch. Das war bis jetzt für viele Teilnehmerinnen eine tolle Gelegenheit, die eigenen Eßgewohnheiten zu überprüfen, sowie eine Anregung, zu Hause mehr Gemüse und viel weniger Fertigprodukte auf den Tisch zu bringen. Andere stellten fest, daß sie weniger müde waren, und am Ende des Retreats die enge Hose ein klein bisschen lockerer saß…
Aber jetzt wirklich…hier kommt die Beschreibung eines “ganz normalen” Retreat-Tages:
Um 8:15 Treffen wir uns unter dem Retreat-Dach zur Morgenroutine. Je nach Jahreszeit sanft von der Sonne beschienen, oder bereits den Schatten suchend, für ca. 15 Minuten einige Bewegungen aus dem Qi Gong, zum Ankommen in den neuen Tag. Anschließend stelle ich jeden Tag eine einfache Atemtechnik vor, die wir dann zusammen üben.
Um 9:00 Uhr treffen wir uns am gedeckten Frühstückstisch.Laura hat heute eine dunkelrote Acai-Bowl für uns vorbereitet, denn jeden Tag bekommen wir ein kleines, getreidefreies Hauptgericht und können uns zusätzlich vom Frühstücksbuffett bedienen. Es besteht aus Obst, Gemüse, Oliven und Olivenpaste, Joghurt, Feta und einem glutenfreien Brot.
Kaffee und Tee sowie kleine Snacks stehen bis zum Nachmittag zur Verfügung.
Beim Frühstück stehe ich immer gern für Fragen zur Verfügung, oder erkläre, was es zB.mit der „Box-Atmung“ auf sich hat, die wie gerade gelernt haben.
Von 10 bis 12 Uhr finden wir uns wieder unter dem schattigen Retreat-Dach zusammen für den Bewegungsteil, der jeden Tag ein bisschen anders ist…
Wir starten mit einem kleinen Barfuß-Ritual für die Füße zum Stundenanfang. Die entsprechenden Noppenbälle, sowie Matten und alle anderen Kleingeräte, stelle ich zur Verfügung.
Ein kurzes Ganzkörper-Warmup bringt die Gruppe in Bewegungslaune. Danach eine Pilatesstunde auf der Matte mit einem Kleingerät, wie zB. Pilatesrolle, Pilates Ballance Ball, dem Magic Circle und dem Spine Fitter – jeden Tag lernen die Teilnehmerinnen ein anderes Kleingerät kennen.
Die Stunde gestalte ich mit Übungen für kräftige Bauch-und Rückenmuskeln, sowie schöne Dehnungen für unsere Faszien, Muskeln und Gelenke.
Die Pilateseinheiten sind für jeden in der Gruppe machbar.
Gegen 11 Uhr gibt es eine kleine Verschnaufpause. Anschließend widmen wir uns in einem kurzen Theorieteil, einer Körperregion, heute ist das Hüftgelenk dran.
Wir sehen die Anatomie der Hüfte, zum besseren Verständnis zeige ich gern auch Bilder und Videos. Dann sprechen wir über die Funktion des Gelenkes und was man tun kann, um diese so gut wie möglich bis ins hohe Alter zu erhalten.
Den restlichen Vormittag verbringen wir mit ganz auf diese Körperregion abgestimmten Übungen, ganz nach dem Motto „Fit bis 110“. Hier fließen die intelligenten und punktgenauen Übungen aus der Spiraldynamik®️ und der CenterCircle Methode von Christin Kuhnert mit ein.
Zusätzlich lernen wir einfache Übungen zur Selbstbehandlung für die eigenen Problemzonen, die man sich gut merken kann.
Um 13 Uhr ist das Mittagessen fertig und steht bereits auf dem Tisch. Laura hat den Vormittag über für die Gruppe gekocht und den Tisch liebevoll gedeckt.
Manchmal kommen während es Essens auch Ernährungsthemen auf, zB. wie Ernährung den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann, was intermittierendes Fasten bringt, oder ob es wirklich so gesund ist, viel Rohkost zu essen( wir machen es nicht ).
Nach dem Mittagessen ist die Gestaltung des Tages frei, Sonntag und Mittwoch bieten wir jedoch tolle Ausflüge an, unter der Leitung von Angela.
Gleich am ersten Tag, also am Sonntag machen wir eine Safari im Geländewagen durch die wunderschöne Camarguelandschaft, vorbei an Stieren, Pferden und dem rosa Flamingo, weiten Wasserflächen, Weiden und Reisfeldern -allesamt Wahrzeichen der Camargue.
Mittwochs unternehmen dann wir eine Stadttour nach Aigues-Mortes, einer mittelalterlichen Stadt, nicht weit entfernt…
Wir spazieren auf der alten Stadtmauer und erleben den mittelalterlichen Ort zuerst einmal von oben; erfahren dann einiges über die Geschichte und Gegenwart von Aigues – Mortes. Anschließend gehen wir zusammen in ein Restaurant, dazwischen gibt es Zeit zum Schlendern…
An den anderen Nachmittagen gibt es viele Möglichkeiten zum Zeitvertreib.
Man kann Ausflüge in die nahe gelegenen Städte wie Arles, Nîmes oder Montpellier machen, zur Pont du Gard fahren, oder nach Les Saintes – Maries – de – la – Mer zum Strand.
Oder einfach im Mas de la Cigale bleiben zum Schwimmen und Lesen am Pool.
Natürlich gibt es die Möglichkeit, am Nachmittag eine Massage zur Entspannung und bei mir zu buchen: Mein Massage-Stil ist eine Mischung aus der 3D Massage der Spiraldynamik, Faszienmassage, Triggerpunktbehandlung und der Körperarbeit nach Willi Schneider.
Oder eine Einzelstunde an den Pilates Geräten Reformer und Cadillac, um die neu entdeckten Bewegungsmöglichkeiten aus den Vormittagsstunden zu vertiefen.
So geht der Nachmittag vorüber und ab 18:30 treffen wir uns wieder zum gemeinsamen Vorbereiten und Kochen des Abendessens.
Natürlich darf der Apéro nicht fehlen: Weine aus der Region, die direkt vor der Tür angebaut werden, warten draußen in der Sommerküche…. Wir bieten aber auch Alkoholfreie Alternativen.
Um 20:00 nehmen wir am großen Esstisch im Freien Platz, mit Blick auf Palmen, Pool und Pinien.
Oft sitzt die kleine Retreat-Gemeinschaft noch einige Zeit bis in den Abend auf der Terrasse des Mas de la Cigale, denn der Sonnenuntergang ist normalerweise jeden Abend eine Show.