– Fortsetzung – NIERE – DAS VERGESSENE ORGAN…TEIL 1
Stellt der Arzt erst einmal einen auffälligen Nierenwert im Blut oder Urin fest, bedeutet dies, daß schon eine nicht unerhebliche Anzahl der winzigen Nierenkörperchen zerstört sind und ihre Filterfunktion nicht mehr leisten können.
Die Nieren sind, bemessen an der Leistung, die sie täglich erbringen, sehr klein und mit super-zarten Winzlings-Blutgefäßen ausgestattet, die empfindlich auf hohen Blutzuckerwerte und Bluthochdruck reagieren. Bemerkt hat der oder die Betroffene oft überhaupt nichts.
Betroffen sind vor allem Menschen mit Diabetes Typ 2. Jedes Jahr werden, so vorsichtige Schätzungen, mindestens 2000 von ihnen dialysepflichtig.
Es ist nicht einfach, von einer Dialyse – Maschine abhängig zu sein. Wenn man selbst niemanden kennt, der dieses Schicksal teilt, kann man sich darunter oft nichts weiter vorstellen, als eine Weile an einen Apparat angeschlossen zu sein, um dann blut-gereinigt nach Hause zu gehen. Leider ist dies nicht ganz so leicht: Sich mehrmals in der Woche der Hämodialyse zu unterziehen, ist eine sehr anstrengende Prozedur. Viele Patienten haben Blutdruckprobleme und Krämpfe. Der Gefäßzugang, der eigens für die Blutwäsche angelegt werden muss, kann sich entzünden.
Es muss sehr auf Ernährung, Trinkverhalten und Gewicht geachtet werden, vor allem dann, wenn die Nieren schließlich gar keinen Urin mehr herstellen können.
Für berufstätige Menschen ist es ein großes Problem, weil die Prozedur viel Zeit in Anspruch nimmt und man sich auch hinterher nicht immer fit genug fühlt, gleich wieder seiner Arbeit nachzugehen.
Zwar gibt es die Heimdialyse, die für diese Patientengruppe eine gewisses Maß an Unabhängigkeit bietet, nach wie vor ist man aber auf die künstliche Reinigung des Blutes angewiesen.
Die Nierentransplantation ist hier ein Ausweg und kann zurück in ein Leben führen, das frei von den Zwängen ist, die eine Blutwäsche mit sich bringt. Doch immer weniger Menschen sind bereit, ihre Organe zu spenden.
Gibt es denn Möglichkeiten, sich entsprechend nierenschonend zu verhalten? Kann man denn etwas für die zwei bohnenförmigen Organe tun?
Ich habe, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einiges an Maßnahmen zusammengetragen, die sich hier anbieten würden.
Gern würde ich hier nun Nieren – Bewusstsein schaffen und Anreize zum Ändern des Lebensstiles geben; von einer nierenschädigenden Lebensweise zur Nierengesundheit.
- Kontrolle des Blutdrucks: Das macht der Arzt, und er verschreibt dann eventuell auch blutdrucksenkende Medikamente. Man kann aber auch versuchen, hier flankierend mit ausreichender Bewegung und Entspannung positiv einzuwirken. Ein Arbeitstag voller Anspannung und ohne Bewegung braucht einen Ausgleich. Stress ist ein Riesenproblem in unserer Gesellschaft und sollte bei Bluthochdruck angegangen werden. Ein dauerhaft hoher Blutdruck schädigt die empfindlichen Nierenkörperchen.
- Kontrolle der Blutwerte (Kreatinin, Harnsäure, Harnstoff, eventuell das Cystatin C) und des Urins auf Blut, Eiweiß und andere Parameter durch den Hausarzt.
- Ausreichend Trinken! 0.3 ml pro kg Körpergewicht sind hier gefordert. Das bedeutet etwa 2 l, bei Hitze 3 l Trinkmenge pro Tag bei einer 65 kg schweren Person. Wasser oder ungesüßte Kräutertees, also nichts Alkoholisches und keine Softdrinks. Der Kaffee am Morgen kann zur Trinkmenge hinzugezählt werden, allerdings sollte es beim morgendlichen Kaffeekonsum bleiben. Wird man tagsüber so müde, um sich dann mit Kaffee aufzupeppen, kann die Ursache hierfür bei Schwankungen des Blutzuckerspiegels liegen – der nächste und sehr wichtige Punkt!
….Fortsetzung folgt
Ihre Stefanie Kunze